Outdoors 2014

In der Arbeit outdoors beschäftigt sich Barbara Davi mit dem Brachland zwischen einem Schrebergarten und einer Pausenplatzanlage. Der Leerraum bietet eine Auseinandersetzung mit dem Dazwischen - er erhält eine neue Dimension durch zwei gesetzte Türen, die ein Drinnen und Draussen definieren. Die Installation gibt Anlass, sich imaginäre Räume vorzustellen und den Gedanken spielen zu lassen, was hier stand oder stehen könnte. Die Intervention im Aussenraum verändert nicht nur die Wahrnehmung der eignen Körpergrösse zum Raum, sondern auch zum gestalteten Umschwung, Leerflächen oder Brachland erhalten neu eine Plattform. Die Türen stehen in ihrer Reduziertheit auch als Skulpturen im Draussen. Durch ihren weissen Anstrich wirken sie schlicht und neutral, befremden jedoch im Aussenraum. Türen, die sonst als Eingänge für Innenräume gebraucht werden, haben im Aussenraum eine andere Dimension - das Durchschreiten von Türen als alltägliche Handlung wird somit anders wahrgenommen. Sie bilden Wegansätze zu einem Raum, der nur als Fragment (durch Steinabgrenzungen) angedeutet ist. Ob sie zu- oder aufgehen, ist offen. Sie sind leicht geöffnet, in einer Art eingefrorener Bewegung. Der Blick durch die Türen eröffnet der Installation eine Räumlichkeit, die betreten werden kann.

Die Fotoarbeit Die Kellertreppe steigt man in der Erinnerung immer hinunter (Inkjet auf Papier, 90,5 x 130 cm, 2014) präsentiert Barbara Davi auf dem Plakatständer vor dem Kunstpavillon. Es sind zwei Fotografien mit unterschiedlichen Ansichten derselben Kellertreppe ihres Elternhauses. Keller und Estrich sind ober- und unterhalb der Wohnungen, der Keller wirkt jeweils irrational, der Estrich rational. In dieser Fotoarbeit bezieht sich Barbara Davi auf die Untersuchungen, die Gaston Bachelard in «Poetik des Raumes» macht.

Text: Manuela Zeiter
o.T. Raum für aktuelle Kunst Luzern

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